stocken

stocken

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sto|cken ['ʃtɔkn̩] <itr.; hat:
in seinem normalen Ablauf zeitweise behindert, unterbrochen sein:
die Produktion stockt; an der engen Stelle stockte der Verkehr; sein Puls stockte; vor Entsetzen stockte ihr der Atem; beim Vorlesen stockte sie kein einziges Mal.
Syn.: stagnieren, stecken bleiben (ugs.).

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stọ|cken 〈V. intr.〉
I 〈hat〉
1. nicht vorangehen, stillstehen, unterbrochen sein (Arbeit, Handel, Geschäft, Verkehr)
2. im Sprechen innehalten, nicht weitersprechen
3. Stockflecke bekommen, stockig werden (Wäsche)
● er stockte mitten im Satz; der Atem stockte mir vor Schreck; das Gespräch stockte; ins Stocken geraten, kommen; ohne Stocken lesen, sprechen; \stockend reden unsicher, mit vielen Pausen, zögernd reden
II 〈ist〉 dick werden, gerinnen ● das Blut, die Milch ist gestockt; gestockte Milch
[urspr. nur „fest, dickflüssig werden“ (zunächst als medizinischer Fachwort vom Blut u. den Körpersäften gebraucht)]

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stọ|cken <sw. V.> [urspr. = fest, dickflüssig werden, gerinnen, wohl zu 1Stock, eigtl. = steif wie ein Stock werden]:
1. <hat>
a) (von Körperfunktionen o. Ä.) [vorübergehend] stillstehen, aussetzen:
jmdm. stockt der Atem, der Puls, das Herz [vor Entsetzen];
das Blut stockte ihr in den Adern;
b) nicht zügig weitergehen; in seinem normalen Ablauf zeitweise unterbrochen sein:
der Verkehr, das Gespräch stockte;
die Produktion, Fahrt stockte immer wieder;
die Antwort kam stockend (zögernd);
<subst.:> die Arbeiten gerieten ins Stocken.
2. <hat> im Sprechen, in einer Bewegung, Tätigkeit aus Angst o. Ä. innehalten:
sie stockte beim Lesen, in ihrer Erzählung [kein einziges Mal];
stockend etw. fragen;
er sprach ein wenig stockend (nicht flüssig).
3. <hat/ist> [eigtl. = unter der Einwirkung stockender Dünste faulen] (landsch., bes. südd., österr., schweiz.) gerinnen, dickflüssig, sauer (1 b) werden:
die Milch hat/ist gestockt.
4. <hat> Stockflecke bekommen:
die alten Bücher haben gestockt.

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stọ|cken <sw. V.> [urspr. = fest, dickflüssig werden, gerinnen, wohl zu 1Stock, eigtl. = steif wie ein Stock werden; 3: eigtl. = unter der Einwirkung stockender Dünste faulen]: 1. <hat> a) (von Körperfunktionen o. Ä.) [vorübergehend] stillstehen, aussetzen: jmdm. stockt der Atem, der Puls, das Herz [vor Entsetzen]; das Blut stockte ihm in den Adern; b) nicht zügig weitergehen; in seinem normalen Ablauf zeitweise unterbrochen sein: der Verkehr, das Gespräch stockte; die Unterhaltung stockte, die Geschäfte stockten; die Produktion, Fahrt stockte immer wieder; Wenn der Absatz stockt, geht es um die Existenz (Fels, Kanakenfauna 39); das Licht zuckt, und die Tür klemmt, und der Lift stockt (Müller, Niederungen 136); die Feder stockte ihm (er konnte nicht weiterschreiben); die Antwort kam stockend (zögernd); <subst.:> die Arbeiten gerieten ins Stocken. 2. im Sprechen, in einer Bewegung, Tätigkeit aus Angst o. Ä. innehalten <hat>: sie stockte beim Lesen, beim Gedichtaufsagen, in ihrer Erzählung [kein einziges Mal]; die Menschen auf den Straßen stockten im Schritt und wandten sich um; Sie erschrak, stockte, griff wie Hilfe suchend nach Simons Arm (Danella, Hotel 283); stockend etw. fragen, jmdm. etw. eröffnen; er sprach ein wenig stockend (nicht flüssig). 3. (landsch., bes. südd., österr., schweiz.) gerinnen, dickflüssig, ↑sauer (1 b) werden <hat/ist>: die Milch stockt, hat/ist gestockt; die Toten ... Morgen werden sie bleich und grün sein und ihr Blut gestockt und schwarz (Remarque, Westen 91). 4. Stockflecke bekommen <hat>: die alten Bücher haben gestockt.

Universal-Lexikon. 2012.

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